Seit der klassischen Moderne gilt das Flüchtige als Merkmal des Tanzes. Damit verbunden ist die Frage nach der Präsenz des Tanzes als einer Kunstform, die an die leibhafte Gegenwart von Körpern auf der Bühne gebunden ist. In diesem Spannungsfeld begreift die Studie Abwesenheit als jene Kategorie, die das kritische und selbstreflexive Potential des Tanzes als Kunst- und Bühnenform ausmacht. Das Buch gibt der Tanzwissenschaft in Deutschland entscheidende Impulse und leistet darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zu einer ästhetischen Theorie von Performance und Theater. Die vier großen Kapitel zu den wichtigen zeitgenössischen Choreographen William Forsythe, J?r?me Bel, Xavier Le Roy und Meg Stuart bieten subtile Interpretationen zahlreicher Produktionen, die in dieser Form bisher noch nicht vorliegen. Zwischen Stückbetrachtung und philosophischer Reflexion oszillierend, entsteht ein komplexes Bild davon, was es heißt, auf der Bühne vor Publikum zu tanzen und diesem Tanz vom Parkett aus zuzusehen.